Schulsozialarbeit
Zur Unterstützung einer positiven Lebensbewältigung und Schullaufbahn unserer Schüler
Verantwortlichkeit:
- Schulsozialarbeiterin n.n
Zeit:
- jeweils laufendes Schuljahr
- Sprechzeiten (Noch nicht aktualisiert) :
- Montag 8.00-15.00 Uhr
- Dienstag 12.00-17.30 Uhr
- Mittwoch 10.15-16.00 Uhr
- Donnerstag 8.00-16.00 Uhr
- Freitag 8.00-15.00 Uhr
Ziele:
- Unterstützung bei einer positiven Lebensbewältigung
- Unterstützung der sozialen Kompetenzentwicklung
- Unterstützung des Schulerfolgs
- Unterstützung bei familiären Herausforderungen
Geltungsbereich:
- Alle SchülerInnen der Klassen 5 bis 10
Eltern, Familien und Bezugspersonen der Kinder und Jugendlichen
LehrerInnen und Schulleitung
Kurzbeschreibung:
- Definition, Ziele und Zielgruppen der Schulsozialarbeit
- Rechtlicher Rahmen
- Aufgabenfelder und Arbeitsalltag
- Beratung und Einzelfallhilfe
- Sozialpädagogische Projekte und Gruppenarbeit
- Das interschulische Schülercafé
- Nachmittagsangebote wie beispielsweise die Fußball AG
- Projekte in Schulklassen
- Mitorganisation am Schulleben
- Kooperationen und Vernetzung extern und intern
Anbindung an die Leitsätze unseres Leitbilds an der RSB:
- Respekt, Achtung und Toleranz:
Der Arbeitsalltag von Schulsozialarbeit umfasst die Bearbeitung vieler unterschiedlicher Konflikte. Sowohl in der Einzelfallhilfe als auch in Klassenprojekten.
Im Lösungsprozess wird die Grundhaltung des Respekts und der Toleranz vermittelt. Dies ist besonders im Hin blick auf die Vorurteile wichtig, die häufig - subtil oder offensichtlich - Teil eines Konflikts sind.
- Das Lernen fördernde Atmosphäre:
Häufig gehen Leistungsprobleme mit Problemen auf der sozialen oder familiären Ebene einher. Ein geschützter Raum, in dem sich die Schüler äußern können und Aufmerksamkeit für ihre Situation erlangen bedeutet häufig eine emotionale Entlastung. Dadurch werden Kräfte freigesetzt, die die Schüler wieder für den Unterricht und das Lernen nutzen können.
- Verantwortung:
Besonders in Konfliktsituationen wird den Schülern deutlich, dass sie einen Einfluss auf die Lösung des Streits haben. Hier fungiert die Schulsozialarbeit als unparteiischer Dritter und fordert so die Verantwor-tungsübernahme der Schüler heraus. Auch in Klassenprojekten merken die Kinder und Jugendlichen, dass sich ihr Verhalten auf das Wir-Gefühl der Gruppe auswirkt, wodurch sie sich ihrer eigenen Verantwortung bewusst werden.
- Faire Konfliktlösung:
s.o.
Materialien:
- Konzept Schulsozialarbeit Filderstadt
- Kooperationsvereinbarung Schulleitung - Schulsozialarbeit
1. Definition, Ziele und Zielgruppen der Schulsozialarbeit
"Unter Schulsozialarbeit wird im Folgenden ein Angebot der Jugendhilfe verstanden, bei dem sozialpädagogische Fachkräfte kontinuierlich am Ort Schule tätig sind und mit Lehrkräften auf einer verbindlich vereinbarten und gleichberechtigten Basis zusammenarbeiten, um junge Menschen in ihrer individuellen, sozialen, schulischen und beruflichen Entwicklung zu fördern, dazu beizutragen, Bildungsbenachteiligungen zu vermeiden und abzubauen, Erziehungsberechtigte und LehrerInnen bei der Erziehung und dem erzieherischen Kinder- und Jugendschutz zu beraten und zu unterstützen sowie zu einer schülerfreundlichen Umwelt beizutragen."
Dieser Definition endsprechend lässt sich die Unterstützung der Schüler in ihrer Lebensbewältigung und in der Entwicklung ihrer sozialen Kompetenzen als Globalziel für die Schulsozialarbeit nennen. Dies wiederum hat Einfluss auf das Sekundärziel, den schulischen Erfolg der Kinder und Jugendlichen.
Als Adressaten der Schulsozialarbeit gelten alle am Schulleben beteiligten Personen, wobei die Kinder und Jugendlichen die primäre, zentrale Zielgruppe darstellen, die mittels präventiver und intervenierender Angebote gefördert werden soll.
Darüber hinaus zählen die Erziehungsberechtigten und Familien zu den Zielgruppen der Schulsozialarbeit. Hier ist eine gleichberechtigte Zusammenarbeit wünschenswert, da Schulsozialarbeit in vielen Fällen nur dann wirken kann, wenn die gemeinsamen Ziele beiderseits verfolgt werden.
Ferner stellen die Lehrkräfte und die Schulleitung eine wichtige Zielgruppe dar, die in besonderem Maße in die tägliche Arbeit mit eingebunden werden soll. Auch mit den Lehrkräften sind Absprachen und ein Zusammenwirken für eine gelingende Unterstützung der Schüler von hoher Bedeutung. Schulsozialarbeit verfolgt hier das Ziel, für die Sichtweisen, Haltungen und Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen zu sensibilisieren und den Lehrkräften außerschulische Unterstützungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Zudem kann die Schulsozialarbeit als Mittler bei Konflikten zwischen Zielgruppen agieren sowie die Lehrkräfte hinsichtlich sozialpädagogischer Themen beraten und im Schulalltag unterstützen.
Schulsozialarbeit ist Teil der Jugendhilfe und bietet dabei eine kontinuierliche Begleitung und Un-terstützung aller am Schulleben Beteiligten.
2. Rechtlicher Rahmen
Das professionelle Selbstverständnis der Schulsozialarbeit leitet sich aus den im Sozialgesetzbuch (Achtes Buch Kinder- und Jugendhilfe - SGB VIII) formulierten allgemeinen Vorschriften ab. Der dort vom (Bundes-)Gesetzgeber formulierte Auftrag zur Verwirklichung des Rechts jedes jungen Menschen „auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit", stellt die Basis allen Handelns der Fachkräfte der Schulsozialarbeit als Mitarbeiter der Jugendhilfe dar.
3. Aufgabenfelder und Arbeitsalltag
Nach einem Beschluss im Gemeinderat im Jahre 2005 wurde an der Realschule Bernhausen im Jahr 2006 erstmals Schulsozialarbeit mit einem Stellenumfang von 33% eingerichtet. In der Nachfolge wurde der Stellenumfang der Schulsozialarbeit zunächst auf 37,5% und im Jahr 2013 auf 75% erhöht.
Der Arbeitsalltag und die Aufgabenfelder der Schulsozialarbeit sind vielfältig und gliedern sich in folgende Bereiche.
3.1. Beratung und Einzelfallhilfe
Einen sehr zentralen Teil der Arbeit der Schulsozialarbeit macht die Beratung und Einzelfallhilfe bei individuellen Problemsituationen aus. Grundvoraussetzung dafür ist ein hohes Maß an Beziehungsaufbau mit den im System Schule anwesenden Akteuren. Die Schulsozialarbeiterin ist hierfür an 5 Tagen in der Woche im Schulhaus, beziehungsweise im Schulareal präsent. Sowohl Schüler als auch Lehrer und Eltern können die Schulsozialarbeiterin jederzeit in ihrem Büro aufsuchen oder telefonisch erreichen.
Die Einzelfallhilfe zielt darauf ab, sich andeutende Problemlagen der Schüler möglichst früh zu erkennen und zu bearbeiten. Im Rahmen von Gesprächen wird die Problemsituation erfasst und die Beteiligten überlegen gemeinsam eine Handlungsstrategie, um eine Verbesserung der Situation zu erreichen.
Das Themenspektrum, welches in der Einzelfallhilfe innerhalb der Schulsozialarbeit bearbeitet wird, ist sehr vielfältig - von einfachen Fragen, die die Schüler in ihrem (Schul-)Alltag beschäftigen bis hin zu komplexen Problemkonstellationen. Exemplarisch lassen sich hier die Themen Mobbing und Ausgrenzung, Schulmüdigkeit und Schulverweigerung, psychosomatische Problematiken, schwierige Familienverhältnisse und Fragen des Kinderschutzes nennen.
Auf dem Weg zu einer Lösung kann die Schulsozialarbeit je nach Bedarf und Absprache mit den beteiligten Schülern weitere Personen miteinbeziehen. Dies können unter anderem Eltern, Klassenlehrer, Schulleitung, als auch Mitarbeiter externer sozialer Hilfeeinrichtungen, wie beispielsweise der psychologischen Beratungsstelle oder der Soziale Dienst des Jugendamtes sein.
Selbstverständlich unterliegt die Schulsozialarbeit der Schweigepflicht. Nur nach Absprache mit den an der Beratung Beteiligten kann die Schulsozialarbeit von der Schweigepflicht entbunden werden.
3.2. Sozialpädagogische Projekte und Gruppenarbeit
3.2.1. Das interschulische Schülercafé
Seit Februar 2012 findet in der Realschule Bernhausen ein interschulisches Schülercafé statt. Das offene Angebot wird von der Schulsozialarbeiterin der Realschule und dem Stelleninhaber der benachbarten Gotthardt-Müller-Schule getragen und bietet Raum für die Begegnung der Schüler beider Schulen. Hintergrund des Angebots sind Konflikte auf den aneinander angrenzenden Pausenhöfen der beiden Schulen. Das Schülercafé soll durch die ungezwungene Begegnung dem Abbau von Vorurteilen dienen und somit Konflikten präventiv entgegenwirken. Als Nebeneffekt bietet das Angebot außerunterrichtlichen Raum für die Begegnung von Lehrern, Schülern und Schulsozialarbeitern.
Das Schülercafé findet dienstags von 12.30 - 14.30 Uhr in der Cafeteria der Realschule statt. Hier können die Schüler Snacks und Getränke zu kleinen Preisen erwerben und sich mit Spielen und Zeitschriften die Mittagspause vertreiben.
Im Schuljahr 2013/14 gründete sich ein „Schülercafé Team", welches momentan aus 8-10 Schülerinnen besteht, die sich aktiv an der Mitgestaltung des Schülercafés beteiligen. Die Schülerinnen unterstützen die Planung und Umsetzung des Mittagessens, organisieren Spiele und führen diese selbstständig durch. Das „Schülercafé Team" trifft sich einmal im Monat zur Vorbereitung und Planung. An einem Treffen des „Schülercafé Teams" können alle Schüler teilnehmen, die Interesse daran haben, das Schülercafé nach ihren Bedürfnissen mitzugestalten.
Längerfristig soll die Planung und Durchführung des Schülercafés in die Hände von Schülern übergeben werden. Im Rahmen einer Schülerfirma haben diese dann die Möglichkeit, das Leben an der Schule mitzugestalten und somit zu einem höheren Grad der Identifikation beizutragen.
3.2.2 Nachmittagsangebote wie beispielsweise die Fußball AG
Seit der Aufstockung des Stellenumfangs im Jahr 2013 (75%) besteht für die Schulsozialarbeit die Möglichkeit, variierende Nachmittagsangebote anbieten. Diese Nachmittagsangebote stellen ein in den Schulalltag integriertes Angebot dar, welches von allen Schülern genutzt werden kann.
Die Nachmittagsangebote verfolgen das Ziel, den Kindern und Jugendlichen Schule als Sozialraum außerhalb des Unterrichts nutzbar zu machen und für Schüler, die nicht ganztägig zu Hause unterstützt werden können, ein zusätzliches Nachmittagsangebot zu schaffen. Darüber hinaus bieten die Angebote am Nachmittag einen wichtigen Raum der Begegnung und des Beziehungsaufbaus zwischen Schülern und Schulsozialarbeiterin.
Im Schuljahr 2013/14 wurde eine Fußball AG für die Klassenstufen 6 und 7 angeboten, die wöchentlich in der Rundsporthalle stattfindet. Auch hier können sich die Schüler mit eigenen Ideen für Spiele und Übungen einbringen.
3.2.3 Projekte in Schulklassen
Neben der Arbeit mit einzelnen Schülern und Schülergruppen bietet die Schulsozialarbeit Projekttage für ganze Klassen an.
Diese Projekte umfassen unterschiedliche Themen der Gewalt- und Gesundheitsprävention und Intervention. Die Projekte finden nach Anfrage und Bedarf der jeweiligen Klasse statt und können einen Zeitumfang von 4-10 Schulstunden durchgeführt werden. Das jeweilige Konzept wird auf die Themen und Bedürfnisse der jeweiligen Klasse und des Klassenlehrers abgestimmt. Exemplarisch werden hier Themen behandelt wie gelingender Klassenzusammenhalt, respektvoller Umgang, Umgang mit Konflikten, Mobbing/ Ausgrenzung, Umgang mit neuen Medien und Suchtprävention etc.
Darüber hinaus nimmt die Schulsozialarbeit in Klassenstufe 5 in regelmäßigen Abständen an der Klassenlehrerstunde teil.
3.3 Mitorganisation am Schulleben
Das Schulleben an der Realschule zeichnet sich u.a. durch regelmäßige außerunterrichtliche Aktionen aus. Hier bringt sich die Schulsozialarbeit in der Planung und Organisation ein. So ist sie beispielsweise bei der Zusammenstellung der Zeitfensterwoche beteiligt, in deren Rahmen verschiedene, thematisch passende Aktionen für alle Klassenstufen angeboten werden. Außerdem ist die Schulsozialarbeit Teil des Vorbereitungsteams des RSB-Brunch, dem jährlichen Sommerfest der Schule.
3.4 Kooperationen und Vernetzung extern und intern
- Externe Kooperation
Die Schulsozialarbeit nutzt die gefächerten sozialen Strukturen in Filderstadt und nimmt regelmäßig an Vernetzung und Kooperationstreffen mit außerschulischen Einrichtungen teil. Beispiele hierfür sind die Teilnahme am „Runden Tisch Schulsozialarbeit, Erziehungshilfestelle und Sozialer Dienst" oder ein regelmäßiger Austausch im „Hauptamtlichen Treff". Hier kommen sämtliche hauptamtlichen Fachkräfte, die direkt oder indirekt mit Jugendlichen in Filderstadt arbeiten, zusammen, um sich über die eigene Arbeit auszutauschen, Kooperationen zu planen und über relevante (kommunal)politische Themen zu diskutieren. Aus diesem Gremium heraus entstanden der Late-Night-Kick (ehem. Nikolaus-Night-Event), MAFF (Mädchenaktionsferien) und das Sommerferien-Auftaktfest „aus die Schule, fertig, los!". Die Beteiligung an diesen Aktionen unterstützt den positiven Beziehungsaufbau mit den Schülern innerhalb der Kommune.
Über die Kooperation mit dem benachbarten Jugendzentrum Z entstand das Projekt mit dem Motto „eine Klasse wird zum Team". So fanden im Rahmen der Zeitfensterwoche 2011 erste teambildende Aktionen mit jeder Klasse statt. Diese werden über das Schuljahr weitergeführt und enden mit einem Höhlentag auf der Alb.
Neben der Kooperation mit Kollegen anderer sozialer Einrichtungen in Filderstadt arbeitet die Schulsozialarbeit der Realschule in einem engen Netzwerk mit allen anderen Schulsozialarbeitern, die an den Schulen in Filderstadt tätig sind. Dies bietet die Möglichkeit zum fachlichen Austausch, zur gemeinsamen Projektplanung und zur kollegialen Beratung.
- Interne Kooperation
Die Schulsozialarbeit nimmt regelmäßig an der Gesamtlehrerkonferenz sowie nach Absprache mit Klassenlehrern und Schulleitung an Klassenkonferenzen oder anderen Arbeitsgruppen, welche soziale Belange von Schülern, bzw. Klassen betreffen, teil.