Lesepaten
Leseförderung von Schülern für Schüler
Verantwortlichkeit:
Frau Birr, Frau Madlindl, Frau Rombach
Zeit:
Schulung und Durchführung in Klassenstufe 8
Ziele:
- Lesen ist Schlüsselkompetenz und Grundvoraussetzung für das Lernen an der Schule und für späteren beruflichen Erfolg, deshalb ist unser vorrangiges Ziel: Alle sollen als Schulabgängerin/Schulabgänger sagen können: "Lesen - das ist für mich kein Problem! Ich bin fit für die Ausbildung!"
- Die Lesepaten unterstützen die leseschwachen Schülerinnen und Schüler.
Geltungsbereich:
- engagierte Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen
Kurzbeschreibungen:
Diese Voraussetzungen brauchst du als Lesepate:
Ein guter Lesepate
- hat selbst Freude am Lesen.
- hat Lust, die Lesemotivation bei Kindern zu wecken.
- kann ermutigen.
- lässt sich auf das Leseinteresse der Schülerinnen und Schüler ein.
- erkennt Leseschwächen bei seinen Schützlingen und kann selbst Ideen entwickeln, wie man diese fördern könnte.
- steht mindestens einmal in der Woche an einem festen Termin zur Verfügung.
- ist an einer kontinuierlichen Arbeit interessiert.
Wie unterstützt du als Lesepate?
Die Unterstützungsmöglichkeiten sind individuell und vielfältig.
Du regst zum Beispiel an,
- häufiger zu lesen.
- leise zu lesen.
- einen Text vorzutragen.
- den Sinn des Gelesenen zu ergründen.
Wie kann ich mir die Tätigkeit vorstellen?
Der Lesepate fördert individuell die umfassende Entwicklung der Lesekompetenz.
Zur Diagnose der Lesetechnik wird sich der Lesepate einen Text zunächst laut vorlesen lassen. Dabei ist ein Bewertungsbogen für eine Erstdiagnose auszufüllen. Ist die Lesetechnik gut ausgebildet, so wird danach dem leisen Lesen und dem Leseverstehen Vorrang gegeben. Andernfalls wäre die gezielte Arbeit an der Lesetechnik ebenso kontinuierlicher Bestandteil der Förderung.
Wenn beim Vorlesen Fehler gemacht werden, wird das laute Vorlesen nicht unterbrochen. Der Lesepate notiert sich währenddessen Fehler und bittet anschließend, den Inhalt der entsprechenden Textstellen wiederzugeben und sie ggf. noch einmal zu lesen. Im Vordergrund stehen hierbei das Leseverstehen, die Lesemotivation und die Lesefertigkeit. Möglicherweise kann auch eine Kommunikation über „kluge“ Fehler stattfinden, weil eine gelungene Sinnentnahme nicht zwangsläufig eines technisch fehlerfreien Vortrags bedarf. Fehler weisen durchaus auf den Prozess des Leseverstehens hin, wenn z.B. eine Verlesung auf eine sinngemäße Erwartungshaltung zurückzuführen ist.
Der Lesepate kommuniziert über seine eigene Lesebiografie, benennt eigene Stärken und Schwächen, Vorlieben und Abneigungen. Er macht Lesestrategien (siehe Lesestrategie-Fächer!) bewusst und trainiert deren selbstständige Anwendung.
Vor dem Lesen unterstützt der Lesepate das Leseverstehen zunächst durch gezielte Aktivierung des Vorwissens anhand eine Themenbegriffs, einer Visualisierung oder anhand der Überschrift. Die Verknüpfung des Vorwissens mit dem Textinhalt wird angebahnt, das Leseverstehen erleichtert. Die Schülerin oder der Schüler formuliert gemeinsam mit seinem Lesepaten das Leseziel und formuliert zum Beispiel erste Fragen an den Text, um eine konzentrierte Texterschließung anzubahnen.
Die weitere Vorgehensweise ist von der grundsätzlichen Funktion des Textes abhängig. Wird der Text beispielsweise zur Vorbereitung eines Referats herangezogen, zeigt der Lesepate die spezifischen Lesestrategien auf: Gliederung des Textes in Abschnitte, Markieren, Stichwörter herausschreiben usw. Die Schülerin oder der Schüler könnte dann den Inhalt eines Sachtextes abschnittsweise wiedergeben, mit ihrem/seinem Lesepaten über Zusammenhänge zwischen einzelnen Textabschnitten sprechen oder Bezüge zu anderen Texten herstellen. Ebenso können Vorlesetechniken eingeübt werden.
Grundsätzlich fördert der Lesepate durch eine angenehme Leseatmosphäre Leselust und Lesefreude.
Zahlreiche Materialien, die dir in einer Einführungsveranstaltung vorgestellt und ausgehändigt werden, helfen dir bei deiner Arbeit.
Was muss ich leisten, wenn ich Lesepate im Rahmen des SE-Projekts sein möchte?
Die Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer der fünften und sechsten Klassen nennen dir Schülerinnen und Schüler, die deine Unterstützung benötigen.
Du bist für ein bis drei Kinder verantwortlich. Mit diesen triffst du dich regelmäßig in der Mittagspause oder nach dem Unterricht – gerne in der Schule im Aufenthaltsbereich. Pro Termin und Kind solltest du dir ca. eine halbe Stunde Zeit nehmen. Bei der Betreuung eines einzelnen Schülers ist ca. eine Stunde Leseförderung pro Termin einzuplanen. Insgesamt musst du mindestens 15 Stunden Arbeit als Lesepate vorweisen, um deine Tätigkeit als SE-Projekt geltend machen zu können.
Im SE-Ordner stellst du deine Arbeit dar. Du berichtest über deine eigene Lesebiographie und vergleichst sie mit der Lesebiographie deines Schülers. Du diagnostizierst die Schwächen deiner Schützlinge, erstellst Verlaufspläne für die einzelnen Förderstunden und beschreibst in Tagesberichten, was ihr gemeinsam gemacht habt, also welchen Text ihr gelesen und z.B. mit welchen Lesestrategien ihr gearbeitet habt. Vergiss nicht, dir eure Treffen testieren zu lassen (siehe Unterschriften-Liste für den Ordner).
Die Tätigkeit als Lesepate wird für die Demokratiebildung "Lernen durch Engagement" anerkannt.
Materialien:
- Nachweis Stunden
- Schülerfragebogen
- Rückmeldung der Einrichtung
- Kriterienkatalog für die Dokumentation
- Dokumentation des Fortschrittes
- Fehlerklassifizierung zur Erstdiagnose
- Fragebogen zur Lesebiographie
- Vorlesemethoden